Der mit wunderschönen Seen bestückte Landkreis Trakai ist seit alten Zeiten für drei Burgen berühmt. Die erste von Großfürst Gediminas errichtete Burg von Alt-Trakai – die Heimat von Vytautas dem Großen – erhebt sich 4 km südlich der Altstadt von Trakai.
Die Inselburg von Neu-Trakai ist ein Meisterwerk der Wehrarchitektur des Großfürstentums Litauen aus dem 15. Jahrhundert! Gemeinsam mit der Inselburg von Trakai waren sie das Zeugnis für die wirtschaftliche und militärische Macht des damaligen Staates.
Es ist bemerkenswert, dass die gotische Inselburg die einzige zwischen Seen stehende Burg in Litauen und in ganz Mittel- sowie Osteuropa ist! Die Halbinselburg hingegen, welche die Inselburg in ihrem Maßstab überholt, war eine der größten Festungsburgen im Litauen des 15. Jahrhunderts. Damals war sie nicht nur größer, sondern auch wichtiger als die Burg auf der Insel.
Mit der Zeit veränderte sich der Nutzungszweck der Halbinselburg von Trakai. Die einst so wichtige Wehrburg wurde zur Residenz der litauischen Großfürsten und ihrer Söhne. Später wurde sie zum Gefängnis für hochrangige Staatsfeinde, Ende des 17. Jahrhundert zog hier das Dominikanerkloster ein und zur Zeit des Zaren befanden sich hier die Polizei und das Gericht. Im Zweiten Weltkrieg saß in der Burg die Gestapo und in der Nachkriegszeit unterhielt der KGB hier ein Gefängnis.
Heute gehört die Halbinselburg dem historischen Museum von Trakai, ist wieder aufgebaut und für Besucher hergerichtet. Die 2005 eröffnete Ausstellung der Sakralkunst lädt zum Betrachten von 200 außergewöhnlichen Exponaten aus dem kirchlichen Leben. Jeder Besucher wird erfahren, was eine Monstranz, ein Kasel, ein Albarello u.ä. ist.
Der Opferberg ist der höchste Ort der Halbinsel, einer von eintausend Burghügeln Litauens. Vor dem 17 Meter hohen, mit Laubbäumen bewachsenen Hügel eröffnet sich eine wunderbare Aussicht auf die Seen der Halbinsel und die rote gotische Inselburg.