Er ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten in der Geschichte Litauens. Vytautas der Große wird noch immer verherrlicht, denn während seiner Herrschaft erstreckte sich der Staat Litauen von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer.
Am 16. Juli 1994, zum Gedenken an den Jahrestag der Schlacht bei Grunwald, wurde auf der Insel des Sees Galvė auf dem Weg zum Burg Trakai ein Eichendenkmal des Volkskünstlers Ipolitas Užkurnis zum Gedenken an Vytautas des Großen gebaut.
Der Großfürst von Litauen Vytautas blieb wahrscheinlich am meisten in den Herzen der Thraker und Karäer. Nach einem beeindruckenden Sieg am Schwarzen Meer kehrte Vytautas auf die Krim zurück. Er hatte fast 400 karäische Familien nach Litauen mitgenommen und brachte sie in der alten Hauptstadt Trakai unter, um die Burg vor den Angriffen der Kreuzfahrer zu schützen. Der Rest der Karäer konnten das geschenkte Land bearbeiten.
Es wird oft gefragt, warum Vytautas beschlossen hat, die Karäer mitzubringen, und es gibt keine einzige richtige Antwort. Mehrere Versionen sind im Umlauf: Einige glauben, dass es ein Beitrag zu einem besiegten Krieg war, andere behaupten, der Großfürst war von den tapferen karäischen Soldaten, die auf der Seite der Khans kämpften, beeindruckt und überredete sie, sein dünn besiedeltes Land mit treuen Diener und Wächtern an den Westgrenzen zu besiedeln. Aus den Fragmenten der Dokumente lässt sich vermuten, dass der Großfürst auch eine eigene karäische Soldatengruppe hatte. Viele Karäer dienten in späteren Jahrhunderten in der Armee. Die gemeinsame Gruppe von Tataren und Karäer nahm sogar an der Schlacht bei Grunwald teil.
Sie waren so gute Soldaten, weil sie die Traditionen der Kriegsführung in der karäischen Gesellschaft sorgfältig pflegten. Sogar das Wappen der Karäer zeigt einen zweihornigen Speer Senek zusammen mit einem Kalkan (Schild). Es ist auch erwähnenswert, dass die karäische Sprache die reiche Terminologie der Kriegsführung immer noch bewahrt, die andere Turkvölker durch Fremdwörter ersetzt haben.
Es ist interessant, dass die Karäer, die sich in Litauen niederließen, eine separate Gemeinde mit dem Namen Dzymat bildeten. Die Rechtsstellung der Gemeinde und ihrer einzelnen Mitglieder richtete sich nach den ihnen von den Herrschern gewährten Privilegien.
Der erste Rechtsakt der Karäer in Litauen ist das Privileg von Kasimir IV Jagiellon im Jahr 1441, das den Karäern von Trakai die gleichen Magdeburger Rechte wie den Städten Vilnius, Trakai und Kaunas gewährte. Sie hatten das Recht auf Selbstverwaltung, das von selbst und durch den Ältesten, der von ihnen gewählt wurde, ausgeführt wurde. Die Karäer waren nur ihrem Ältesten unterstellt und dieser dem Herrscher selbst. Diese Rechte wurden später von anderen litauischen Herrschern geklärt und erweitert, so dass sich die Karäer in Trakai sicher und geschützt fühlten.
Der besondere Respekt vor Vytautas lässt sich extrem stark in Legenden finden. Die Karäer nennen den Großfürsten von Litauen Vatat Biji, was heißt „Ein König, der Feinde zermalmt“.
Er wird in den Legenden als sehr weiser, mutiger, edler und mächtiger Herrscher dargestellt. Die Beziehungen zwischen dem Großfürsten von Litauen Vytautas und den Karäern waren immer gut, die meisten Karäer haben sogar ein Porträt von Vytautas zu Hause. In den Erzählungen der Karäer hat nicht nur Vytautas einen Heiligenschein, sondern auch ein Pferd, dem Wunderkräfte zugeschrieben werden.
Die Legende vom Wunderpferd des Großfürsten. Es wird erzählt, dass nach der Überschwemmung des Sees die Karaimų-Straße vom Boden gefegt zu werden drohte. Verängstigte karäische Frauen segelten in einem Boot zum Großfürst Vytautas, um um Hilfe zu bitten, weil ihre Männer in die Schlacht gezogen und die armen Frauen selbst machtlos gegen die Natur waren. Nachdem er ihr Flehen erhört hatte, versprach Vytautas zu helfen, und bald danach reitete sein Pferd in die Karaimų-Straße, trank das gesamte Wasser aus und rettete so die Menschen vor der Flut. Dem Staunen der Menschen waren keine Grenzen gesetzt, Freudentränen überfluteten ihre Augen. Die Frauen kehrten nach Hause zurück, beteten und lobten den Großfürsten und sein magisches Pferd. Und dieses, das wie ein großer Berg wegen dem Wasser in seinem Bauch aussah, dass sich sogar die Brücke unter seinem Gewicht verbog, ritt langsam aus der Stadt Richtung der Felder der Karäer zu. Dort erholte es sich und es entstand der See Puvus (Chirik giol’), der immer noch an das magische Pferd erinnert.